Von der sagenumwobenen Wunderpflanze Panax Notoginseng zur Premium- Kräuter-Einreiberezeptur Yunnan Baiyao
Die getrocknete Wurzel des chinesischen Ginseng namens Panax Notoginsengs wird auch als San Qi bezeichnet. Die chinesischen Zahlzeichen 三七 werden in der Chinesischen Lautschrift mit „San qi“ ausgesprochen. „San“ steht für die Zahl 3 und „qi“ für die Zahl 7. Wahrscheinlich rührt die Namensgebung daher, dass die Pflanze jeweils drei Stängel und an jedem Stängel 7 Blätter aufweist. Die pharmazeutische Bezeichnung der Pflanze lautet Radix Notoginseng.
Der lateinische Begriff ‚Panax’ heißt wörtlich übersetzt ‚heilt alles’! Die Pflanze hat, durch ihre Seltenheit, lange Reifezeit vor der Ernte und einmalige Wirkung, einen sehr hohen Marktwert. Die Wurzel des Panax Notoginsengs kann erst nach 7 Jahren ungestörten Wachstums jeweils im Herbst geerntet werden, bevor die Pflanze zu blühen beginnt. San Qi gehört aufgrund dessen zu den teuersten chinesischen Heilpflanzensubstanzen überhaupt. Nicht umsonst halten Pflanzensammler die Fundorte wild gewachsener San Qi streng geheim.
Panax Notoginseng gehört zur Familie der Araliaceae. Über 1400 Arten gehören zu den sogenannten Araliengewächsen, die in fast 50 Gattungen unterteilt sind. Die wohl bekannteste Gattung hierzulande ist der Efeu (Hedera helix), welcher 1999 durch den interdisziplinären Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres gekürt wurde. Man sieht schon, diese Pflanzenart hat es in sich!
In China hat Panax Notoginseng den volkstümlichen Beinamen Zhi xue jin bu huan erhalten, was so viel bedeutet wie „das Mittel, das mit Gold nicht aufzuwiegen ist“. Der berühmte Arzt und Enzyklopädist der Ming-Dynastie (Ming-Zeit 1368 bis 1644) Li Shizhen listete als Erster dieses Kraut in seiner Großen Materia Medica auf. Er schrieb: „San qi ist vor kurzem bekannt geworden. Die Soldaten im Süden benutzen es bei allen Arten von Verletzungen und Krankheiten. Man sagt, dass es von wunderbarer Wirksamkeit sei.“ Aus weiteren historischen Berichten aus der Ming-Zeit ist bekannt, dass sich Offiziere und Soldaten reichlich mit Panax Notoginseng eindeckten, wenn sie in den Krieg zogen.
Die unglaublich schnelle und zuverlässige Wirkung bei allen Arten von Verletzungen hatte sich rasch verbreitet. Die Soldaten kurierten damit ihre durch Pfeile, Lanzen, Hellebarden und andere Waffen erlittenen Schlag-, Schuss-, Stich- und Schnittverletzungen. Diese Wunderpflanze war kräuterkundigen Naturärzten jedoch bereits viel früher bekannt.
So wurden den Kung-Fu praktizierenden Mönchen des Shaolin-Klosters (erbaut ca. 495 n. Chr.) San Qi verabreicht, um die durch Schlageinwirkungen hervorgerufenen Chi-und Blut-Blockaden wieder aufzulösen. Sie wußten, dass diese Verletzungen Ursache von vielen chronischen Folgeerkrankungen sein können. Die Effektivität dieses Mittels war also bereits vor Jahrhunderten bekannt.
Panax Notoginseng gehört derselben Familie an wie der weitaus bekanntere Ginseng. Beide ähneln einander auch im Geschmack, doch hat jedes der beiden Kräuter seine spezifischen Wirkungen. Während beim Ginseng die supplementierenden Eigenschaften im Vordergrund stehen (gezielte Aufnahme einzelner Nährstoffe neben der gewöhnlichen Nahrung um Mangelerkrankungen zu behandeln), stehen beim Panax Notoginseng die nachfolgenden Wirkungen als Haupteigenschaften im Vordergrund:
- breite entzündungshemmende Wirkung
- Unterstütz und beschleunigt das Zellwachstum im Wundbereich, macht schöne Narben
- Erhöht den Sauerstoffgehalt im Herzmuskel bis 14.28%
Erhöht signifikant den Blutfluss in den Herzarterien
- Erhöht signifikant die Kontraktilitätsfähigkeit des Herzmuskels
- Senkt die Herzfrequenz
- Reduziert und harmonisiert Herzrhythmusstörungen
- Senkt signifikant und anhaltend den Blutdruck
- Senkt deutlich den Widerstand der Blutgefäße
- Schützt und erneuert die Leberzellen
- Senkt den Cholesterinspiegel nachhaltig
- Beseitigt den Norwalk Virus und einige unspezifische Hautpilzerkrankungen
Literatur-und Quellenhinweise:
- Chinese Materia Medica (Chemistry, Pharmacology and Applications, Harwood Academic Publishers)
- Outline Guide to Chinese Herbal Medicines (Margaret A. Naeser, Professorin für Neurologie, Boston University School of Medicine and Research)
Die chinesische Mythologie reicht in mündlicher Überlieferung bis in die Zeit der Shang-Dynastie (ca. 1700 v. Chr.-1100 v. Chr.) zurück, liegt in schriftlicher Form jedoch erst in der klassischen Zeit Chinas, zur Zeit des Konfuzius vor. Von den legendären Vorzeiten der alten chinesischen Mythologie zeugen nur Bruchstücke literarischer Fassungen.
Gelehrte und Schamanen bedienten sich häufig der Überlieferungsform der Legenden (Erzählungen) um ihre Erkenntnisse mit der Masse der “einfachen” Menschen zu teilen und ihnen so ihr Wissen zu übermitteln. So ist es kein Wunder, dass diverse Legenden über San Qi vom Volksstamm der Miao erzählt werden, welche im Hauptanbaugebiet des Panax Notoginsengs, im Bergland in der südchinesischen Provinz Yunnan, leben.
Einst kam eine wunderschöne und edelgesinnte Druidin namens Drei-Sieben zu dem Volk der Miao und lehrte sie das Land zu kultivieren. Eines Tages, als Drei-Sieben auf dem Feld arbeitete, schlich sich ein wilder Bär an sie heran und hätte sie um ein Haar gefressen, wenn nicht gerade ein junger Mann des Miao-Stammes namens Kaxiang den Bären erblickte und ihn mit einem Pfeil erschossen hätte. Kaxiang gehörte einer armen Familie an. Seine Mutter litt schon seit vielen Jahren an einer schweren Krankheit, doch die Familie hatte kein Geld, um einen Arzt zu bezahlen. Um sich bei Kaxiang dafür zu bedanken, dass er ihr das Leben gerettet hatte, wollte sie seiner Familie helfen. Sie sprach zu ihm: „Dort auf der hinteren Bergseite wächst ein Kraut, dessen Blätter meinem langen Rock gleichen und dessen Stängel meinem Gürtel ähnelt. Dieses Kraut kann die Krankheit deiner Mutter heilen. Daraufhin begab sich Kaxiang sofort auf die Suche nach jenem Kraut und fand es schließlich auch. Nachdem die Mutter einige Male etwas von diesem Kraut eingenommen hatte, besserte sich ihr Gesundheitszustand erheblich und nach einiger Zeit genas sie vollständig. Danach behandelte Kaxiang noch oft andere Dorfbewohner mit diesem Kraut. Voll Dankbarkeit kamen alle von ihren Leiden befreiten Nachbarn, um sich bei Kaxiang und Drei-Sieben zu bedanken. Und sie fragten auch, wie dieses Kraut denn heiße. Da sprach die Druidin Drei-Sieben lächelnd zu ihnen: „Ein jeder von euch nehme sich eine Pflanze und zähle einmal die Blätter und die Stengel!“ Daraufhin zählten sie Blätter und Stängel und stellten fest, dass diese Pflanze jeweils drei Stengel und an jedem Stengel sieben Blätter hat. Ein junges Mädchen rief sogleich „drei, sieben!“ Und seitdem nennt man dieses Kraut „Drei-Sieben“.
Vor langer Zeit ging einmal ein alter Kräutersammler auf den Himmelsaugenberg, um Kräuter zu sammeln. Auf dem Weg begegnete er einem Kuhirtenjungen, der gerade seine Kühe wieder hinunter ins Dorf führte. Auf dem Rücken schleppte er eine Pflanze samt Wurzel. Dies erweckte die Neugierde des alten Kräutersammlers. So fragte er den Jungen: „He, Hirtenjunge, was hast du denn da für ein Heilkraut? Welchen Nutzen hat es?“ Der Junge erwiderte: „Dies ist ein wunderbares Kraut, um Verletzungen zu behandeln und Knochenbrüche zu heilen. Als mein jüngerer Bruder sich einmal aus Versehen die Hand fast abgehackt hatte, habe ich die Verletzung durch Auflegen dieses Mittels wieder heilen können.“ Als der Alte dies hörte, war er sehr erstaunt; er fragte den Jungen sogleich, wie er heiße und wie er dieses Wundermittel entdeckt habe. So legte der Junge also die Wurzel ab und erzählte dem alten Kräutersammler, wie er auf dieses Heilkraut gestoßen war. „Ich bin am siebten Tag des dritten Monats geboren, daher nennt mich meine Mutter Drei-Sieben. Weil meine Familie sehr arm ist, verdinge ich mich als Kuhhirte. Als ich vor ein paar Jahren im Herbst die Kühe in die Berge trieb, sah ich, wie eine Horde Affen zwischen zwei Weiden schaukelten. Die lange Rebe einer weinartigen Kletterpflanze, die von einem Baum zum anderen reichte, benutzten sie als Schaukel. Doch bei ihren wilden Spielen hatten die Affen die Gemüsebeete zwischen den Bäumen völlig verwüstet. Daher nahm ich mein Buchmesser, verjagte die Affen und schnitt diese Schaukel entzwei. Doch nach ein paar Tagen – ich wollte meinen Augen nicht trauen – sah ich die Affen wieder an derselben Stelle auf derselben Schaukel schaukeln. Darüber wunderte ich mich sehr. Ich hatte die Rebe doch mit eigenen Händen zerschnitten. Wie haben die Affen die Schaukel denn wieder flicken können? Dies wollte ich genau ergründen! Ich verjagte die Affen also wieder, schnitt die Schaukel erneut entzwei und legte mich in den folgenden Tagen ein Stückchen entfernt von jener Stelle auf die Lauer und wartete, bis die Affen wiederkämen. Nach ein paar Tagen kamen die Affen dann schließlich wieder. Ein alter Affe schaute erst vorsichtig, ob Menschen zu sehen wären, dann grub er eine sandbraune Wurzel eben dieser Art aus, biss ein Stück davon ab und zerkaute es zu Brei. Mit diesem Brei und einigen kleinen Unkrautstängeln kittete er die beiden Enden der Liane wieder zusammen. Daraufhin zogen die Affen wieder weiter. Nachdem die Affen verschwunden waren, ging ich zur Schaukel hinüber, um mir die Sache aus der Nähe anzusehen. Ich zog an der Liane und diese war in der Tat sehr fest, so als hätte ich sie nie zerhackt. Dann hob ich jene Wurzel vom Boden auf und da kam mir plötzlich die Idee, dass man damit womöglich auch menschliche Knochen wieder zusammenkitten könnte, wenn sie gebrochen waren. Ich riss also ein paar dieser Wurzeln heraus und nahm sie mit nach Hause. Da sich mein Bruder gerade das Bein gebrochen hatte, zerstampfte ich eine Wurzel und schmierte den Brei auf seine Wunde. Das gebrochene Bein verheilte daraufhin sehr schnell und schon bald konnte er wieder rennen wie ein gesundes Kind.“ Nachdem er sich die Erzählung des Jungen mit großem Interesse angehört hatte, sagte der Alte: „Da hast du aber wirklich ein wertvolles Kraut entdeckt. Das ist eine beachtliche Leistung!“ Seit jenem Tage sammelte auch der alte Mann oft dieses Kraut und probierte es in vielen Fällen aus. Dabei bestätigten sich die Beobachtungen des Jungen: Diese Wurzel vermag die Heilung von Knochenbrüchen zu fördern, heilt Verletzungen sowie verschiedenste Unfallfolgen wie Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen usw.. In Ehrung des Hirtenjungen, der diese Wurzel entdeckt hatte, nannte der alter Kräutersammler dieses Mittel Tian mu san qi, also „Drei-Sieben vom Himmelsaugenberg“.
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